Ursprünglich lautete die Frage:"ist helfen wollen aufdringlich?" Nein ist es nicht, nicht vom Grundsatz her. Erst mal gehe ich davon aus, dasss ein Hilfsangebot aus edleren Motiven angeboten wird , als dem eigennützigen Gedanken folgend "besser" zu sein. Etwas besser zu können, oder objetiver urteilen zu können liegt in der Natur der Sache, wenn ich Hilfen anbiete. Wie das verstanden wird ist im Selbstwertgefühl des Menschen zu suchen der darauf reagiert.Ist er sich seiner Schwäche bewußt und möchte sie verbessern nimmt er die Hilfe unter Umständen gern an. Fühlt er sich dagegen angegriffen weil es ihm unangenehm ist, darauf angesprochen zu werden wird er einen Teufel tun Hilfe in Anspruch zu nehmen und sich dagegen verwahren etwas falsch gemacht zu haben oder in irgendeiner Form Hilfe zu brauchen
Was hier aber Gegenstand der Diskussion ist, ist keine Hilfe die angeboten und auf deren Annahme gewartet wurde, sondern in diesem speziellen Fall wurde vorausgesetzt, dass ein Mensch aufgrund seiner Art die er auf die Außenwelt transportiert automatisch schutzbedürftig und kindlich erscheint und darauf hat Ohlew reagiert. Das zeugt m. E. nach von einem hohen Maß an Empathie, fordert aber leider auch dazu heraus über das Ziel hinaus zu schießen und das ist passiert. Daraus entstand eine Art Helfersyndrom, das sich nicht mehr auf den Menschen bezieht dem man helfen möchte sondern darauf sich wie ein Schutzwall zwischen sie und die Außenwelt zu stellen, auf dass ihr ja kein Haar gekrümmt wird. In diesem Fall wird alles angegriffen was auf sie zu kommt und nicht mehr unterscheiden ob es positiv oder negativ besetzt ist. Dieses Phänomän ist eine Art Instinkthandlung, die sich nicht ohne weiteres mit dem Verstand erklären lässt.
Ich lehne mich auch hier mal wieder aus dem Fenster wenn ich behaupte, dass Menschen deren Denkprozesse mehr auf sozial/emotionaler Ebene funktionieren als auf der auf logischem Verstand basierenden eher dazu neigen instinktiv zu reagieren, weil bei ihnen die Fähigkeit zum logischen Nachvollziehen nicht so stark ausgeprägt ist und so wie ich Ohlew einschätze ist er ein sehr sozial und emotional gesteuerter Vertreter. Er ist auf der Verstandesebene ein eher schlichtes Gemüt was aber nicht als "schlecht" zu bewerten ist, denn das zu beobachten bringt uns an die Basics zurück und erinnert uns daran, dass wir alle verschieden sind und jedes Individuum gleich wie es funktioniert ein wertvoller Beitrag zur Forengemeinde darstellt. Nicht umsonst gibt es so viele unterschiedliche Antworten in den beiden Threads die dieses Thema betreffen.
Den einzigen Fehler in diesem Punkt, she ich in der Ausschließlichkeit mit der Ohlew seine Ansicht vertritt. Er hat es versäumt sich mit dem Menschen Kleinkiatty ausreichend zu beschäftigen, hat nicht richtig zugehört was sie zu sagen hat zum Thema Kritik und ist nicht darauf eingegangen, welcher Charakter hinter diesem Nick steckt.
Nun neigen Menschen wie kleinkiatty aufgrund ihrer offensichtlichen Schwächen dazu im Inneren viel stärker zu sein, als es die Außenwelt wahrnimmt. Schließlich leben sie nicht erst seit gestern mit ihren Unzulänglichkeiten und wurden auch sicher schon oft damit konfrontiertOb in der Schule oder im Beruf , wissen sie welche Schwierigkeiten damit verbunden sind und können in den meisten Fällen gut damit umgehen.
Aus meiner Arbeit mit Behinderten heraus,( zu denen ich sie nicht zähle, aber ich will ein Beispiel schaffen was gewisse Ähnlichkeiten in der Struktur aufweist) weiß ich, dass man sie oft unterschätzt. Sie haben schon längst erkannt wie sie ankommen und wissen sich sehr gut zu helfen und ihre Persönlichkeit zu entwickeln.
Was sie transportieren ist eine Charakterfrage. Die einen stellen sich sehr taff und teilweise aggressiv dar um zu unterstreichen dass sie eigentlich ganz normal sind. Sie gehen sehr offensiv mit Anderen um. Die anderen sind meist sanfte Gemüter, die uns eine gwisse Hilflosigkeit glauben lassen. Wer da ein Help-Syndrom entwickelt sollte etwas mehr in die Tiefe schauen und nicht unterschätzen was sie wirklich sind und leisten können. Wer sich da als Beschützer herausstellt wäre sicherlich sehr überrascht.
Ein Mensch der Hilfe braucht und sie will wird es signalisieren. Wenn nicht kann man sie trotzdem anbieten und sollte nicht enttäuscht sein wenn sie trotz offensichtlicher Bedürftigkeit abgelehnt wird.
Einen Schutzpatron der versucht ihnen die Entscheidung abzunehmen, ohne sie wirklich zu kennen brauchen sie nicht. Das ist eine falschverstandene Art Hilfe. Es bremst eher in der Entwicklung sie in Watte zu packen, denn die Welt ist nicht ausnahmslos gut und wohlwollend und ich bin sicher, dass kleinkiatty das weiß und sich entsprechend selbst verteidigen kann, wenn es darauf ankommt.
Ohlew hat in seiner Einschätzung völlig selbstlos agiert, leider aber auch" kleinkiattylos".