Spanking Oase

Als ich letztens am Bankautomaten Geld abgeholt hatte, sah ich die beiden Kontoauszugsdrucker. Ich dachte nach und bemerkte, dass ich dieses Gerät schon länger nicht benutzt hatte und fragte mich, wann meine Frau ihn wohl zuletzt in Anspruch genommen hatte. Da eines der Geräte gerade frei wurde, beschloss ich ein paar Auszüge auszudrucken.

Der Blick auf den ersten Auszug offenbarte, dass es schon ein paar Monate her war, dass ausgedruckt wurde. Meine Frau hatte also nicht zwischendurch ausgedruckt. Okay, das dauert jetzt ein bisschen.

Tat es auch, derweil sich der Sparkassenvorraum mit Menschen füllte, die in der Hauptsache wohl die Kontoauszugsdrucker, die auch Überweisungen und Ähnliches verrichten konnten, benutzen wollten.

Meine Ausdrucke zogen sich hin und die ersten Leute wechselten genervt und schimpfend die Schlange hinter mir und stellten sich beim anderen Gerät an. Zu diesem Zeitpunkt beschloss ich, mich auf keinen Fall umzudrehen und generell Blickkontakt mit den hinter mir Wartenden zu vermeiden.
In dieser unangenehmen Situation kam mir das Warten auf die Auszüge endlos vor. Zudem hatte ich den Eindruck, dass die Einwohner meiner Heimatstadt spontan beschlossen hatten, sich alle hier und jetzt zum fröhlichen Kontoauszugsdrucken zu versammeln.

Ein Blick in die Glasfront vor mir ergab, dass die Menschenmenge mittlerweile wirklich beträchtlich war und die Gesichter der Menschen direkt hinter mir wirkten extrem finster. Spontan beschloss ich, nur noch auf den Boden zu sehen.

Plötzlich eilte die Kavallerie in Form von zwei jungen Sparkassenmitarbeitern den Wartenden zu Hilfe. Mit geübten Kennerblick entlarvten sie den Rentner am anderen Kontoauszugsdrucker, der umständlich seine Jacke nach der Sparkassenkarte abklopfte als Stauverursacher. Freundlich boten sie ihm ihre Hilfe an, während er diese eher schroff ablehnte. Die Mitarbeiter waren stur und boten erneut ihre Hilfe an und der Rentner lehnte diese jetzt sehr lautstark ab und schimpfte, dass er nicht zum ersten Mal dieses Gerät bedienen würde.

Aus Angst alle Wartenden würden mit dem Finger auf mich zeigen, um mich als Verursacher zu entlarven, sah ich mich nun doch vorsichtig um. Die meisten verfolgten aber, wie das Gespräch zwischen Mitarbeitern und Rentner eskalierte und nun an Lautstärke von beiden Seiten deutlich zulegte. Meine Angst geoutet zu werden, erhöhte sich dadurch.

KLICK

Meine Karte wurde ausgeworfen und die letzten Auszüge wurden gedruckt. Gesenkten Hauptes verließ ich rasch die Sparkasse und hörte noch den aufgebrachten Rentner schreien, den die Sparkassenmitarbeiter nur noch nervöser gemacht hatten und somit seine Suche nach der Sparkassenkarte weiter verzögert hatten.

Ich atmete tief durch und freute mich, dem Wartemob unverletzt entkommen zu sein. Außerdem beschloss ich, fortan immer am Monatsende meine Auszüge auszudrucken, um solche Situationen zu vermeiden.