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521

Samstag, 27. Juni 2015, 10:18

Hi Sato,

mit Kommunismus hat das nun wirklich nix zu tun - da wird das Volk eh nie gefragt
("Die Partei, die Partei, die hat immer Recht...").


Es soll ja auch nicht ständig über alles mögliche abgestimmt werden, aber zu ganz grundlegenden Fragen - den Weg des eigenen Staates/Gemeinswesns betreffend und nicht gegen die Verfassung verstossend ("Die Würde des Menschen ist unantastbar) - sollte der Bürger schon mitentscheiden dürfen.

Zudem würde es die Politiker zwingen, Ihre Positionen besser zu erklären und für Ihre Konzepte zu werben.

Das über die Köpfe der Bürger Hinwegentscheiden der sogenannten Eliten führt viel eher zu Grundrechtsverletzungen (s. Überwachungsstaat), als ein Mitentscheiden des mündigen Bürgers. (Die Bürger sind kleine unmündige Kinder, "Mutti" weiss eh am besten, was gut für uns ist)


Mein Vorschlag war zudem auch eher an die Griechenland-Versteher gerichtet, die bei dem Griechischen Referendum Hurra Demokratie schreien, aber bei einem Referendum der anderen 18 Länder, die garantiert Kontra weiterem Rettungsirrsinn ausgehen würden, plötzlich das mit dem Volkswillen doch nicht so gut finden.


Gruss aus der direktdemokratischen Schweiz,
Axel

Michael8

unregistriert

522

Samstag, 27. Juni 2015, 11:15

Niemand kann ernsthaft bestreiten, dass die Sparmaßnahmen einschneidend sind, auch dann nicht wenn man sie für das Resultat einer selbst herbeigeführten Notlage hält. Das eine Bevölkerung mitentscheiden sollte was sie ausbanden muss kann bei der Dimension der Entscheidung gut befürwortet werden.


Da bin ich mal bei dir! :sonne:


Was geschehen soll, wenn die Bevölkerung mit NEIN stimmt, ist mit allerdings schleierhaft.

Sato

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523

Samstag, 27. Juni 2015, 12:13

Ähm, die dirketdemokratische Schweiz, das ist, glaub ich, wo die Moscheen keine hohen Türme haben dürfen, die Ausländer, so sie keine Diktatoren oder Millionäre sind, begrenzt werden, und das Volk sich gegen die EU entschied, obwohl das wirtschaftlich massiv nachteilig ist etc etc? :-)

Ja, Horst, mit 17 Jahren war ich da auch mal dafür. Ich glaube aber, es gibt die Freiheit, sich intellektuell weiter zu entwickeln, oder hab ich was verpasst und man muss dann für immer bei der Meinung bleiben?... g*

Ja, klar, ist schwer zu entscheiden, ob man ein Referendum machen soll oder nicht in Griechenland, spricht viel dafür und einiges dagegen. Evtl. spricht direktdemokratisch schon einiges dafür, mit dem Risiko a la Schweiz....
SM ist, wenn man trotzdem lacht

"In der Liebe versinken und verlieren sich alle Widersprüche des Lebens. Nur in der Liebe sind Einheit und Zweiheit nicht in Widerstreit."

Rabindranath Tagore

524

Samstag, 27. Juni 2015, 12:50

Hallo Sato,

die Schweizer Bürger haben nur (knapp mit 50,4%) dafür gestimmt, dass die Schweiz selbst entscheiden "darf", wieviele Zuwanderer jedes Jahr ins Land können.
(Es werden so 40.000 bis 50.000 pro Jahr angepeilt - bei grad mal 8 Millionen Einwohnern).

Die Schweiz hat einen Ausländeranteil von 24%(!) (das sind sicher alles Millionäre und Diktatoren :argh: ) (Deutschland hat übrigens 9% Ausländeranteil).
Die Schweiz ist eines der liberalsten, multikulturellsten, offensten Länder, die ich kenne und hat weltweit eine der höchsten Zuwanderungsraten.


Und dass in dem architektonisch eher kleinteilig geprägten Land mit traditionellen Dörfern und historischen Städten - in dem der Moscheebau selbstverständlich weiterhin erlaubt ist, die Stimmbürger sich lediglich gegen hohe MInarette ausgesprochen haben, ist eine recht massvolle Entscheidung.


Die Schweiz hat niedrige Steuern, trotzdem einen ausgeglichenen Haushalt, geringe Staatsverschuldung, gute Sozialleistungen, auch weil die Bürger der Politik genau auf die Finger schauen und Grenzen setzen können (sowas wie BER oder Milliarden ins Griechische Fass ohne Boden wären nicht machbar, Mutti mit ihren Alternativlosigkeiten würde vom Bürger zu vernünftige Alternativen verdonnert werden.)

Vom Händeabhacken und Teeren ist das schon noch weit entfernt.


Es geht doch nix über plumpe Klischees und Vorurteile - ich habe von Dir wirklich schon differenziertere klügere Postings gelesen.

Axel

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Axel« (27. Juni 2015, 13:02)


Sato

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525

Samstag, 27. Juni 2015, 13:52

Nun ja, man kann nicht in allem immer alles wissen, immerhin hab ich dir die Gelegenheit gegeben, vieles klar zu stellen... ;-)
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Rabindranath Tagore

526

Samstag, 27. Juni 2015, 14:40

Hi Sato,

stimmt ;).

Mir gings ja auch nicht darum, das bewährte repräsentative Demokratiemodell Deutschlands grundsätzlich in Frage zu stellen.
Nur in so einer grundlegenden Frage wie der Griechenlandrettung, wäre es m.E. durchaus eine sinnvolle Option, den deutschen Wähler zu fragen, ob er noch weitere seiner Steuermilliarden in Griechenland eingesetzt sehen möchte oder nicht.

Bei einem massiven Ausbau direktdemokratischer Elemente in Deutschland könnte ich hingegen Deine Bauchschmerzen gut nachvollziehen - angesichts des "gesunden Volksempfindens" der bei Pegida demonstrierenden kleingeistigen Wutwürger oder der hasserfüllten Stammtischpostings eines gewissen Cyrus.

Da kann schon mal die Angst vor der Tyrannei einer dumpfen Mehrheit gegen überstimmte Minderheiten hochkommen ... .

Also :bier:
Axel :-)

mati

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527

Samstag, 27. Juni 2015, 14:46

Hohoho, was für kommunistische Ideen.... Basisdemokratie, Volksabstimmung zu jeder Entscheidung, ganz besonders populistische - emotionales?
Für Griechenland finde ich ein Referendum nicht schlecht. Denn es sind ja doch weitreichende Zugeständnisse, die eigentlich nicht dem Wahlprogramm von Syriza entsprechen. Insofern hat das für mich auch nichts damit zu tun "sich der Verantwortung nicht zu stellen", sondern damit, dass eben das was man möchte, nicht geht und daher eine Nachfrage bei der Bevölkerung, ob man trotzdem noch ihr Vertrauen hat, durchaus berechtigt ist.

Vor mehr Basisdemokratie in Deutschland hätte ich auch keine Angst. Die Deutschen, das hatten wir am Anfang dieses Threads und auch im Pegida-Thread, denken nüchtern, sachlich, möchten von allen geliebt werden und niemandem was Böses. Die rechten Strömungen sind ja nur eine kleine, wenngleich lautstarke Minderheit. Wenn die Deutschen langsam die Nase voll haben von dem Dauerbrenner "Griechenland und seine Schulden", dann liegt das sicher nicht am guten Willen der deutschen Bevölkerung und ist weder populistisch noch emotional. Würden die Deutschen das völlig emotionslos sehen, dann hätten sie Griechenland den Geldhahn schon seit Monaten zugedreht. Alle Umfragen zeigen aber, dass die Deutschen Griechenland prinzipiell gerne helfen wollen würden .... irgendwie halbweg vertretbar. ;)

Horst

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528

Samstag, 27. Juni 2015, 14:52

Hallo,

ich bin zuversichtlich, dass die Griechen trotz des Preises der sie das kostet für einen Verbleib in der Eurozone stimmen würden.

Wenn nicht wäre es eine Entscheidung, die von einer Mehrheit getragen würde. Das wäre besser als wenn SYRIZA ein Scheitern der Verhandlungen alleine zu verantworten hätte.

Die apokalyptischen Endzeit-Szenarien für diesen Fall halte ich eher für den Versuch weiteres Entgegenkommen für dieses Land zu generieren.

Horst
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529

Samstag, 27. Juni 2015, 17:31

Tja nun haben sich die Griechen wohl selbst das Licht ausgemacht.

http://www.t-online.de/nachrichten/ausla…r-athen-ab.html

Warum , so frage ich mich, erst jetzt nach dem viele viele Milliarden Euro in einem Fass ohne Boden verschwunden sind ? Warum nicht schon eher ?

530

Samstag, 27. Juni 2015, 17:57

gott sei Dank hat dieses seit Wochen dauernde nervende Thema jetzt endlich ein Ende.

Damit man mich nicht falsch versteht:

Ich habe weder was gegen Griechenland bzw. gegen die Griechen noch was gegen Ausländer. Aber dieses Thema geht mir echt langsam auf den Zeiger. Sie haben Kohle ohne Ende bekommen. Sie haben Hilfe ohne Ende bekommen. Und trotzdem verarschen sie die Eurozone nach Strich und Faden.
Wir sollten das Geld sparen und in die Weiterbildung unserer Kinder stecken, Lehrer, Kitas, Erzieher in Kitas usw. Da ist das Geld besser angelegt als in diesen Kindergarten von Griechischer Regierung.

Ich bin es echt leid :motz: :motz: :motz:

Horst

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531

Samstag, 27. Juni 2015, 18:09

Hallo,

ich hätte es für die bessere Idee gehalten das Referendum zu ermöglichen, aber ich war auch optimistisch das die Griechen das Hilfsprogramm wollen.

Das hätten sie durchaus noch abwarten können.

Horst
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532

Samstag, 27. Juni 2015, 21:26

@Horst:
Naja, ich kann es auch verstehen, dass die Euro-Finanzminister jetzt genug hatten. Geld wird nunmal nur gegen Sicherheiten verliehen. Würdest Du einem Freund Geld leihen, der sagt, er braucht jetzt sofort tausend Euro, aber nächste Woche muss er erst seine Frau fragen, ob und wie sie das Geld zurückzahlen wollen?

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533

Samstag, 27. Juni 2015, 21:55

Naja, ich kann es auch verstehen, dass die Euro-Finanzminister jetzt genug hatten.
Hallo mati,

Ich auch. Aber weil wir hier ja auch Zitate raten.
Wer hat zu wem gesagt, "Das war schlimmer als ein Verbrechen, das war ein Fehler"?

Schließlich, die eine Woche hätten sie jetzt auch noch warten können. Mir kommt Dijsselbloem ein bißchen so vor wie ein Mann der erst zu lange zögert und dann überreagiert.

Horst
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534

Samstag, 27. Juni 2015, 22:14

Schließlich, die eine Woche hätten sie jetzt auch noch warten können
Aber womit warten? Das eine Hilfsprogramm, das über viele Monate lief, läuft am 30. Juni aus. Ein neues, das ja auch über mehrere Monate bzw. Jahre laufen würde, muss neu vereinbart werden. Warum sollen die Euro-Länder irgendetwas vereinbaren und durch ihre Parlamente bringen, wenn sie noch nicht mal die Bedingungen nennen können? Man kann ja Gesetze und Verträge in Demokratien nicht so einfach ein paar Tage verlängern. Jede Gesetzesänderung muss in den Parlamenten beschlossen werden. Das Mandat für das Hilfsprogramm läuft somit am 30. Juni aus. Im rechtsfreien Raum können wir uns wegen der Griechen ja nun auch nicht bewegen.

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535

Samstag, 27. Juni 2015, 22:17

Ich denke es war so, dass der 30.06. einfach ein festgelegter Termin war, an dem so viele Beteiligten dran hingen, dass man den nicht mal eben schnell wie einen Friseurtermin verschiebt. Und da das mit dem Referendum bis zum 30.06. definitiv nicht klappen wird, gibt es am 01.07. halt keine Kohle.

Aber wer weiß..... wenn die Griechen das Referendum trotzdem durchziehen..... vielleicht gibt es dann zu einem späteren Zeitpunkt je nach Ergebnis des Referendums doch wieder Kohle.

Für den Augenblick ist jetzt halt Schluss mit lustig und es wurde ein Zeichen gesetzt, dass man Hinhaltetaktik nicht auf Dauer durchziehen kann. Ob dieser Weg nun gut oder schlecht ist..... darüber mag ich nicht urteilen.

536

Samstag, 27. Juni 2015, 22:33

Zitat

vielleicht gibt es dann zu einem späteren Zeitpunkt je nach Ergebnis des Referendums doch wieder Kohle.

Besser es gibt keine mehr ..... sonst geht das Theaterstück mit vielen Akten ( und noch mehr verschwendeten Milliarden ) in die nächsten Runden . Griechenland hat mE zu lange mit den Geldgebern Katz und Maus gespielt-und endlich hat sich gezeigt WER die Katze ist .

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537

Samstag, 27. Juni 2015, 22:50

Warum sollen die Euro-Länder irgendetwas vereinbaren und durch ihre Parlamente bringen, wenn sie noch nicht mal die Bedingungen nennen können?
Hallo mati,

zuerst mal bin ich bei Formalien gleichgültig. Ich gehe davon aus, dass wo ein Wille eben auch ein Weg ist. Ob die Annahme hier zutrifft, weiß ich natürlich auch nicht so genau.

Was das Referendum angeht, bin ich deshalb sicher dass es angenommen worden wäre weil ich Griechenland bisher so wahrgenommen habe dass die gerne nach einigem Gezeter klein beigeben. Dazu kommt, dass wohl auch den Griechen inzwischen in erheblicher Zahl aufgegangen sein wird dass Tsipras zu hoch gepokert hat und sie mit ihm verloren haben.

Der Vorteil eines Referendums das die Bedingungen des Hilfspaketes akzeptiert wäre erheblich gewesen und ist es vielleicht immer noch. Immerhin brauchen die Räder die jetzt anrollen auch ein bißchen um Fahrt aufzunehmen.

Horst
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Sonntag, 28. Juni 2015, 08:01

Was immer wieder vergessen wird: in Griechenland werden nicht (nur) die Banken gerettet, sondern der Kapitalismus. Das wollen wir doch letztlich alle auch so. Man kann doch unmöglich glauben, die "Rettung" Griechenlands erfolge aus reiner Nächstenliebe, die ist knallharter Kalkül.

Deshalb sind Cyrus Hasstiraden auch absurd, zumal er sich mal entscheiden sollte zwischen der Ablehnung des Kapitalismus, dessen hässliches Gesicht er ja oft (mit samt Sarah) beklagt oder der Rettung des Kapitalismus, was eben bedeutet, Griechenland weiter zu finanzieren. Lustig, wie sehr er, der doch die Lügenpresse beklagt, auf die Anti Griechenland Kampagnen rein fällt. Eigentlich müsste er sich doch solidarisch fühlen mit dem verarmten Griechen. Statt dessen zeigt man ihm und vielen ein Hassobjekt, das sich in seiner prekären Lage nicht von ihnen unterscheidet und schon schnappen sie.

Und Nummer zwei: nach Aussagen aller Wirtschaftsfachleute haben besonders wir, die Deutschen, bisher kein Geld verloren, sondern fett verdient. Wenn wir zukünftig Geld verlieren zb durch Nicht - Rückzahlung oder Schuldenschnitt, wird es zu verkraften sein, besonders gegen die Gewinne gegen gerechnet.

Über all dem Getöse verschwindet aus der politischen Diskussion, das grundsätzliches schief läuft und angegangen werden muss, soll die Idee Europas nicht scheitern. Schulden haben nämlich nicht nur die Griechen, sondern alle, sogar extrem viel größere. Auch diese werden nie zurück gezahlt werden können. Sehr sehr wahrscheinlich ist die kollektive Hatz auf Griechenland das Element, mit dem wir uns selbst vormachen wollen, es könne gelingen, wenn nur ausreichend gespart würde, das ist völlig irrational angesichts der Höhe der Schulden. Und gleich nebenbei darf im Griechenland Bashing noch ein wenig Nationalismus gefrönt werden von Leuten, die sich sonst diesen eher verbieten.

Wird nicht grundsätzliches angegangen, nämlich zum einen über politische Institutionen Europa zusammen zu führen und, viel wichtiger, Schuldenschnitt Regulierungen für uns alle (!!), werden wir alle und unser doch gewollter Kapitalismus bald mal wieder den Bach runter gehen, wie in vorangegangenen Wirtschaftskrisenkatasthropen.

Wir schleichen gerade alle rum wie bei der Reise nach Jerusalem, in schadenfreudiger Angst, auf das es den anderen erwische mit der Projektion, das der ja viel schuldiger wäre als wir und verdrängen, das wie selbst für uns schon Schuldenschnitte ohne Ende raus geholt haben (England, Frankreich und besonders Deutschland, das seine Schulden sogar noch nie zurück gezahlt hat) und ebenfalls weit über unsere Verhältnisse leben, vielleicht auch leben müssen. Nur muss das halt mal ausgeglichen werden, und es wäre besser, geplant und gesteuert und nicht über Wirtschaftskatastrophen.
SM ist, wenn man trotzdem lacht

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Rabindranath Tagore

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539

Sonntag, 28. Juni 2015, 10:37

Hallo,

ich gehe mal davon aus das es in diesem Streit darum geht, das Griechenland 7,2 Milliarden Euro an Hilfsgeldern erhalten möchte ohne die Bedingungen dafür erfüllen zu wollen.

Horst
Komm Du Schöne, komm in den Garten mit den schwarzen Rosen.

540

Sonntag, 28. Juni 2015, 11:14

Hi Sato,

ich habe vielmehr den Eindruck, dass Troika und Eurogruppe in Griechenland der Sozialismus retten wollen, statt den Kapitalismus.

Denn in Griechenland besteht ein 2 Klassensystem:

1: die, die beim aufgeblähten Staat angestellt (Sozialismus) sind und daher kein Interesse an Sparpolitik haben

und

2: die, die im eher kleinen schwachen Privatsektor arbeiten und mit hohen Abgaben den staatlichen Wasserkopf finanzieren müssen.

Daher wäre es sinnvoll, am Wasserkopf zu sparen und den privaten Sektor zu entlasten.
Also Ausgabenkürzungen, statt Einnahmeerhöhung.

Und das werfe ich auch der Eurogruppe und der Troika vor, ein Grossteil der Reformforderungen gehen eher in Richtung Einnahmeerhöhungen (höhere Mehrwertsteuer usw.) statt in sinnvollen Einsparungen (Aufbau einer effizienten schlanken Verwaltung usw.).

Die Reformforderungen haben viel zu wenige Elemente, die wirksam sind und keine Kosten verursachen (Privatisierungen, Abbau der Vetternwirtschaft in den Behörden, Schliessung von überflüssigen behördlichen Abteilungen usw.).

D.h. fast alle Reformforderungen gehen eher in Richtung eines Auspressens des Privatsektors zu Lasten des staatlichen Sektors.
Anstatt den staatlichen Sektor zu wirklichen Verwaltungsreformen und Kostenreduzierungen anzuhalten.

Diese m.E. falsche Reformrichtung wird dann in den Änderungsforderungen der Griechischen Regierung nochmals weiter in Richtung staatlicher Sektor verschoben.

(Lediglich der IWF versucht, diese gefährliche Schieflage der Forderungen abzuschwächen und eine mehr ordnungspolitische Richtung anzustreben)


Gruss Axel


PS: Hier ein guter Beitrag zum 2-Klassensystem:

http://www.focus.de/finanzen/news/staats…id_4775996.html

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