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Sato

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41

Freitag, 10. April 2015, 07:39

Gute Worte, Tom und Christian.

Kephalos, ich verstehe, was dich umtreibt, auch mich widert der Medienhype um die Tragödie an und ich denke auch, daß es gegenüber den vielen, die täglich ermordet werden in Kriegen, Folter oder Unrechtssystemen nicht ausgewogen erscheint, obwohl durchaus viel berichtet wird darüber, sehr viel sogar, genug um an der Welt zu verzweifeln! Denn woher sonst weißt du denn davon? Doch aus den unzähligen Brennpunkt Berichten der Presse.

Die Medien leben leider von den schlechten Nachrichten, dabei verzerren sie das Bild, das wir uns von der Welt machen. In der Tat nämlich nimmt historisch gesehen die Gewalt ab und ebenso Krankheit und die Verunfallung. Im Flugverkehr gehen die Zahlen seit Jahrzehnten massiv zurück. 2013 waren es nur noch 250 Tote.

Was die Medien betrifft, bereits die Relationen zu den Verkehrstoten sind ja völlig verdreht. Im Autoverkehr kommen jährlich nur allein in Deutschland fast 4000 Menschen zu Tode, im Flugverkehr in Deutschland (in der großen Verkehrsmaschinen) gibt es seit Jahrzehnten (!) nicht einen einzigen in Deutschland.

Aber selbst, wenn die Medien wollten, selbst wenn die Leser es wollten, sie könnten nicht tgl groß aufgemachte Berichte über die im Schnitt 12 Tote bringen, jeden Tag, wieder und wieder.

Was dich besonders nervt, ist das psychologische, also das die Menschen sich scheinbar "aufgeilen" an diesem Ereignis. Zunächst ist zu sagen, das es evolutionär und individuell schon sehr wichtig ist, zu wissen, welche Gefahren es gibt, um ihnen vielleicht zu entkommen. Auch sind Ereignisse wie diese eine Gelegenheit, man könnte sich sagen, ein Training unserer Empathie. Wer sagt dir denn, dass die Menschen kalt über das Ereignis drüber weg gehen? Das ist ja nur deine Projektion, eine reine Annahme. Ich habe nicht einen Einzigen in meinem sehr großen Umfeld, der sich nicht schwer betroffen fühlte!

Aber der wichtigste Punkt ist, sehr sehr sehr viele von uns sind unzählige Male Germanwings geflogen, sind nach Spanien geflogen und haben vertraut, das die großen europäischen Fluglinien keine Unfälle haben werden, das Unfälle nur in Afrika oder Südamerika etc vor kommen.

Wie sind also persönlich durchaus betroffen und das sehr nah. Ich bin sicher schon 600 mal geflogen in meinem Leben, x mal nach Barcelona und sehr häufig Germanwings. Sich zu interessieren, was geschehen ist, ist also sehr natürlich, es beruhigt evtl. die eigenen Ängste, wir Menschen können sehr schlecht damit leben, Ursachen etc nicht zu kennen.
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jadzia

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42

Freitag, 10. April 2015, 20:30

Für mich ist es so das mich etwas, das in meiner Nähe passiert nun mal mehr berührt und trifft als die Dinge die ganz weit von mir weg sind.

Das macht es nicht weniger schlimm. Aber ist es nicht für die meisten so, das die Dinge die in unmittelbarere Nähe passieren mehr treffen?

In dem Flugzeug hätte nun mal eben auch der bekannte Mitmensch sitzten können.
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Sato

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43

Freitag, 17. April 2015, 13:13

Ein recht guter Artikel zum Thema


Er inszenierte einen triumphalen Abgang
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Merlin

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44

Freitag, 17. April 2015, 17:50

In dem Flugzeug hätte nun mal eben auch der bekannte Mitmensch sitzten können.
ja, und es geht ja bei den Vielen die Anteilnehmen auch um den Punkt, ein Deutsches Flugzeug stürzt nicht ab. Der Vertrauensvorschuss ist extrem hoch, an die Piloten, an die Crews. Das spielt alles in die Gedanken und Überlegungen mit rein und trifft einen unberührten Punkt, weil es bisher einfach nicht Notwendig war daran einen Gedanken zu verschweden. Es herrschte das berichtigte Gefühl der Sicherheit in der Luft.
Dieses Gefühl der Sicherheit wurde mir genommen und ich sah im Fernsehen die Bilder, mich hat beides sehr traurig gemacht Kephalos. Was ich aber in meinem Alter aber auch denke, wie du es sicher als Junger Mann eher noch nicht machst als ich es tue, ich rechne die Art Toten nicht mehr gegen die Art Toten auf. Wie du meintest. Weder als User noch als Bürger.
Weiß ich nicht, hab' ich keine Ahnung von .....