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Manfred57

spankender Untoter

  • »Manfred57« ist männlich
  • »Manfred57« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 1 534

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1

Donnerstag, 6. Juni 2019, 18:54

Wie anders doch das Leben mit einem mal ist

Es ist nichts mehr wie es war. Mit einem mal ist das Leben nicht mehr geregelt. Morgens Frühstück machen dauert fünf bis sechs minuten. Meistens räume ich den Tisch gleich wieder ab, weil ich inzwischen keinen Hunger mehr habe. Als meine Frau noch lebte, hat das Frühstück über eine Stunde gedauert. Wir haben lange Gespräche geführt. Nun ist niemand da zum Reden. Aufwendig gekocht habe ich schon lange nicht mehr. Im Grunde habe ich immer nur für meine Frau gekocht. Sie hat sich immer auf das Essen gefreut. Mir schmeckt im Moment garnichts mehr. Niemand zum Reden, also wird geschwiegen. Auch fehlt mir die Zärtlichkeit meiner Frau. Um nicht ganz verrückt zu werden stürze ich mich in die Arbeit. Abends fahre ich mit den Motorad durch die Gegend. Manchmal ergeben sich dann Gespräche mit anderen Motorradfahrern. Das einzig Wichtige ist die Stunde auf dem Friedhof. Dort kann ich wenigstens ein wenig reden. Das Gespräch ist zwar einseitig und es fliessen viele Tränen. Das scheint aber der einzige Grund zu sein weiter zu leben. Ich komm da einfach nicht darüber hinweg. Ich weiss nun nicht wie andere das geschafft haben. Ich befürchte ich werde es nicht schaffen. Das wäre dann das einzige in meinem Leben was ich nicht geschafft habe. Es tut einfach zu weh, und es hört eifach nicht auf.

Manfred
Beginne jeden Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir.

Badguy

Bravinator und Quoten-Böser

  • »Badguy« ist männlich

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2

Donnerstag, 6. Juni 2019, 19:02

Ich kann deine Verzweiflung aus deinem Posting herauslesen.

Ich bin in solchen Dingen sicher nicht der beste Ratgeber. Da sehe ich andere hier viel besser geeignet.

Aber vielleicht doch: Es gibt Menschen, deren Ausbildung und Beruf ist es, anderen Menschen bei der Trauerbewältigung zu begleiten und zu helfen. Das kann ein Seelsorger sein, ein Psychotherapeut, den dir sogar in der Regel die Kasse zahlt.
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Keep it simple !
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3

Donnerstag, 6. Juni 2019, 19:21

Deine tiefe Traurigkeit tut mir sehr sehr sehr leid.

Wie könnte dieser Schmerz aber anders sein?
Du hast viele Jahrzehnte gemeinsam mit deiner Frau verbracht, und du hast sie innigst geliebt.
Gib dir noch ein wenig Zeit deine Trauer zu verarbeiten. :rose:

Ich denke an dich!
Sei was du willst, aber was du bist, habe den Mut es ganz zu sein. :sonne:

Klara

like a virgin

  • »Klara« ist weiblich

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4

Donnerstag, 6. Juni 2019, 19:30

Hallo Manfred,

doch, du wirst das schaffen. Es wird nur nicht so schnell gehen. Das, was du jetzt erlebst ist ein so tiefer Einschnitt, dass du, um es mal platt zu sagen, nicht normal wärst, wenn du es schnell schaffen würdest, darüber hinweg zu sein. In allem, was du tust, was du hier und andernorts schreibst oder erzählst, kann man sehen, dass du es "richtig" machst und ich bin fest davon überzeugt, dass du irgendwann wieder viel froher als jetzt sein wirst.
Der Verlust des Lebenspartners gehört zu den Ereignissen, die am schwierigsten zu bewältigen sind im Leben. Und du bist tapfer, du gehst raus, du machst Dinge, du kümmerst dich um dein Leben. Das zeigt, wie stark du bist. Im Moment musst und kannst du aber nicht immer stark sein. Die grässliche Leere, die Stille, die Einsamkeit, all das gehört dazu. Es lässt sich nicht verhindern, es muss durchlebt werden. Du sprichst mit deiner Frau, du bist im Kontakt mit der Liebe, die nie verloren gehen kann. Es muss so schmerzhaft für dich sein, das spürt man sehr beim Lesen. Und das ist jetzt für eine ganze Zeit das Thema deines Lebens: Der Schmerz.
Aber vielleicht kannst du auch andere Gefühle als Gäste sozusagen einladen, irgendwann auch mal wieder lachen, dich unter Menschen gut fühlen, oder sogar allein zufrieden sein und die ganz alltäglichen Dinge genießen, trotz allem. Deine Frau würde das bestimmt wollen.

Hier zu schreiben hilft bestimmt auch ein bisschen. Du hast im Thema "verdammte Stille" etwas geschrieben, dass bei aller Traurigkeit, die es auslöst, sehr poetisch ist. Ich glaube, dass du mehr Kraft hast, als du vielleicht fühlst und weißt. Halte durch.
I have seen too much. I haven't seen enough.
Radiohead


Lisa2011

unregistriert

5

Donnerstag, 6. Juni 2019, 21:10

Hallo Manfred , Deine Traurigkeit tut mir sehr leid , aber Du wirst drüber weg kommen . Freu Dich auf die vielen schönen Stunden mit Deinem Motorrad und denk an die viele schönen Dinge die Du noch sehen wirst . Deine Frau würde mit Sicherheit nicht wollen dass Du nun den Kopf in den Sand steckst und Dich hängen lässt . Was Du schaffen willst schaffst Du auch - so Sch.... wie die Situation momentan auch ist .

MFG Lisa

rinchen

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6

Donnerstag, 6. Juni 2019, 21:40

Ich habe lange mit mir gerungen zu schreiben, weil mich das Thema auch nach 2 Jahren immer noch wahnsinnig berührt...ich bewundere dich, dass du auf den Friedhof gehst. Früher war der Friedhof ein Ort der Ruhe für mich, seit dem Tod meiner Mama meide ich ihn wie es nur geht. Ich kann dich auch nicht so trösten wie du es verdienst oder dir einen Rat geben wie es einfacher wird, da ich nur aus der Perspektive einer Tochter schreiben kann, wie sie ihren Vater wahrnimmt, der nach gut 30 Jahren plötzlich seine Partnerin verloren hat. Ich habe nicht das Gefühl das er es bisher verkraftet hat, aber er hat gelernt mit der Situation umzugehen und zu akzeptieren, dass sie weg ist. Dies zu realisieren ist ganz und gar nicht einfach. Wir Menschen sind Gewohnheitstiere und du hattest deinen Rhythmus...Ich kann dich nur drücken und dir sagen, dass ich mir für dich Wünsche, dass du irgendwas findest, was dir hilft. Bei uns gibt es eine Art Trauercafé, evtl wäre sowas etwas für dich! Meinem Papa hilft es auch nach 2 Jahren immer noch dort hin zu gehen :troest:
I love the dirt you've been throwing my way...it ain't so hard to take... cause I know one day you'll be screaming my name and i look away!!!

Manfred57

spankender Untoter

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7

Samstag, 8. Juni 2019, 20:03

Danke

Hallo rinchen,
danke für deine lieben Worte. Ich bin froh über jeden, der mir schreibt und mich etwas ablenkt. Bei uns gibt es auch so etwas wie ein Trauerkaffee. Das ist aber nichts für mich. Ich stelle mir das furchtbar vor mit lauter Trauerklössen an einem Tisch kaffee zu trinken. Wie du sicher weist, bin ich ein Einzelkämpfer. So etwas wie ein einsamer Wolf, der es gelernt hat sich überall alleine durch zu beissen. Dabai habe ich ganz vergessen, das die Menschen um mich herum auch mal für mich wichtig werden können. Ich habe meine Frau über zehn Jahre ganz alleine gepflegt. Erst in den letzetn drei Monaten hatte ich hilfe. Ich glaube ich muss es auch dieses mal alleine schaffen. Und ich werde es schaffen.
Alles Liebe
Manfred
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rinchen

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8

Sonntag, 9. Juni 2019, 07:54

Bei uns gibt es auch so etwas wie ein Trauerkaffee. Das ist aber nichts für mich. Ich stelle mir das furchtbar vor mit lauter Trauerklössen an einem Tisch kaffee zu trinken. Wie du sicher weist, bin ich ein Einzelkämpfer.


Schau es dir evtl einfach mal an. Mein Papa ist genau wie du, nur statt einem Motorrad hat er einen Freund, den er ein oder zwei mal im Jahr gesehen hat, also ist er auch eher der Einzelkämpfer. Seit Mamas Tod geht er halt in das Café und so wie ich es mitbekomme sind es keine Trauerklösse dort, sondern Menschen die sich gegenseitig unterstützen und zuhören, wenn es die Familie oder andere nicht können. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt und gerade als Einzelkämpfer weiß man wie hart es manchmal alleine ist. Wenn du magst können wir uns auch gerne per PN austauschen, 2017 hat mich ja (leider) zur Meisterin der Trauerbewältigng gemacht :kuss:
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