Der Tod ist ein Lehrmeister. Er mahnt uns, unser Leben aktiv vorallem nachhaltig sinnvoll zu gestalten, ohne ihn würden wir in unendlicher Gleichgültigkeit versinken.
Ich bin immer gut damit gefahren, Leiden nicht übermäßig "weg" haben zu wollen, sondern es als eine der vielen Möglichkeiten zu sehen, zu spüren, dass ich am Leben bin. Ohne Liebe würden wir nicht leiden und das bedeutet ja, daß wir ohne Leid auch nicht lieben würden. Man kann zu beidem "Ja" sagen.
Für deine Gefühle gibt es viele Möglichkeiten, wo du sie hingeben kannst. Zunächst muss man sie gar nicht auf etwas Äußeres ausrichten.
Viele begehen, wenn sie lieben, den Denkfehler, zu glauben, dass das äußere Objekt von seiner Art her, zb in seiner Schönheit, Vollkommenheit oder Stimmigkeit diese Liebe erzeugt. Der Richtige als Lebenspartner, die Schönheit einer Blume, eine Stimmigkeit des Augenblicks, eine gewonnene Sicherheit im Leben (Geld, Beruf) ist so groß, dass sie, sozusagen von außen, in mir die Liebe erzeugt.
Wer genauer beobachtet, wird entdecken, dass das Äußerliche nur ein Auslöser ist, ein Einschalter für das, was wir in uns haben, nämlich die Fähigkeit, zu lieben. Es ist ganz und gar unsere innere Fähigkeit.
Damit wird das lieben von Kopf auf die Füsse gestellt, es wird klarer, dass zu unseren Fähigkeiten, zu inneren Erleben gehört, was uns erfüllt.
Ganz ohne Zwang, daraus etwas "zu machen", es einzusetzen für etwas, ist es bereits erfüllend und Sinn schaffend. Ein ganz ruhiger innerer Prozess. Der wichtigste Prozess sogar.
Wenn du ein oder mehrere äußere Objekte besser Subjekte haben magst, kannst du aus der inneren Fähigkeit zu lieben, wie du sie an deiner Frau kennen lerntest, heraus alles lieben, was die Welt ausmacht: Pflanzen, Tiere, Menschen, Kunst, das Universum.
Und wenn du magst, kannst du ein paar Subjekte speziell hervor heben, wenn sie für dich passen und du bereit bist, die Verantwortung dafür zu übernehmen. Einen Garten, ein Haustier, eine soziale Aufgabe.
Du kannst auch lieben ohne Verantwortung zu übernehmen, zb das Universum, das Sein. Da kannst du sogar Verantwortung abgeben, dass kann sehr hiflreich sein, denn wir tragen ja eher zuviel und fühlen uns sogar verantwortlich für Dinge, die gar nicht in unserer Macht stehen.
Liebe ist wie ein Brunnen, sie erschöpft sich nicht, wenn du sie gibst, sie füllt sich immer wieder auf über Nacht, ja, sie wird sogar mehr.
Wie gesagt, dies ist meine Art, damit umzugehen